liebe chante etan freunde und interessierte,
ich schaue zurück auf eine farbige , spannende , schöne und tiefsinnige reisesaison von diesem Jahr 2015. in den vergangenen tagen hatte ich immer wieder die stille und augenblicke um meine gedanken reflektieren zu lassen. so vieles ist wieder geschehen in diesem vergangene halben Jahr , so wie mit einer chante waken reise in den amazonas , oder lakota menschen mit welchen ich neu zusammenarbeite , die ergreifenden erlebnisse auf all den reisen , etc. ....
das vertrauen von den vielen reiseteilnehmern , welche auch immer wieder erneut mit mir bzw. chante waken auf reisen gehen , berührt und ehrt mich zutiefst. ich kann es manchmal nur schwer fassen , dass ich vor genau 20 jahren meine ersten chante waken reisen durchgeführt habe , ist mir doch so vieles present aus dieser zeit als wäre es gestern gewesen. wenn ich die reisen aus den neunziger jahren mit den reisen von heute vergleiche ist es doch ein gewaltiger unterschied im Bezug zu logistischen und organisatorischen gegebenheiten. der lakota-spirit von den menschen hier und dem land ist aber nach wie vor in voller farbe und stärke , aus welchen ich selbst mit meinen reisen fuer alle beteiligten vieles bewegen darf.
ich denke es ist eine berechtiget frage was mit meinem eigenen spirit ist , welcher sich wie ja bei uns allen durch die berg- und talfahrt des lebens immer wieder verändert. als ich vor 20 jahren also mit rund 30 angefangen habe , war es fuer mich eine riesige herausforderung im sinne von einwanderungs-/arbeits-bürokratie hier in den usa , über die logistischen verhältnisse eines geschäftes , bis hin und am wichtigsten , mit den richtigen leuten zusammenzuarbeiten.
ich erinnere mich , mein erstes büro war eine telefonkabine in rapid city von wo aus ich meinen ersten klienten , wegen der zeitverschiebung frühmorgens um 3 uhr (bei oft miesen wetterverhältnissen) , angerufen habe. ich wohnte in einer kleinen bruchbude , hatte ein schrottauto welches aber immer lief , wenig geld aber einen riesigen traum. mein traum war das was ich heute mache. die treibende kraft in dieser zeit war mein grosser idealismus etwas positives in der von mir so geliebten lakota kultur , welche wie schnee im frühling wegschmilzt , beizutragen.
mein idealismus wich durch die jahre hindurch der realitaet in welcher wir leben , hier und überall. nicht ich konnte etwas verändern , verändern muss jeder sich selbst , in dieser einfachen weisheit steckt viel schmerz und enttaeuschung welche ich erfahren durfte , aber auch die kraft und herausforderung , dass man nie den einfachsten weg gehen sollte oder einen traum aufgeben , wenn dieser das eigene herz ausmacht.
heute sehe ich meine arbeit als eine bereicherung fuer all die lakotamenschen , reiseteilnehmer , interessierten und kunden , mit welchen ich zusammen arbeite und das leben lebe. mein spirit wandert in den letzten jahren auch über die black hills region hinaus , was mich dazu bewegte eine themareise wie "ghostdance" nach nevada zu den pajute indianern oder an den amazonas zu den matse indianern zu kreieren und durchzuführen. ich empfinde diese möglichkeit als ein gewaltiges privileg oder wie man so schön sagt , die früchte zu ernten welche man von dem baum des eigenen lebens erblühen lässt.
je aelter man wird um so mehr wird einem die eigene natürliche endlichkeit bewusst. diese erscheint mir oft überwältigend und macht nachdenklich , denn es gibt mehr zu tun und zu erleben , als das man zeit hat. aufgrund meiner arbeit bin ich eine öffentliche person und kenne zu viele feine menschen , als dass ich all die kontakte pflegen und wahren könnte , auch wenn ich wollte. das wunderbare am reifer und älter werden habe ich gelernt ist; man nimmt so vieles gelassener , einfacher , die prioritäten werden klarer und man lässt sich auch nicht mehr stressen von den wichtigtuern , besserwissern , opportunisten und schlaumeiern , welche wohl uns allen im leben begegnen. das leben ist ein gewaltiges geschenk , welches man in vollen zügen geniessen sollte , mit sich selbst und denen die einem erwartungslos achten , lieben und gegenseitig unterstützen ......
ich bin kein fan von festen und anlässen zu irgendwelchen jubiläumsgeschichten , ich möchte nur zu meinen 20 jahren chante wakan schreiben : DANKE fuer euer interesse , eure zeit und euer menschsein. mein versprechen ist , ich werde weiter mich selbst sein und wachsen mit allem guten und aus meinen fehlern lernen , mein spirit ist stark und ich freue mich auf alles was kommt.
p.s.: aufgrund der immensen nachfrage , freue ich mich sehr den singer/songwriter jim boyd fuer den januar 2016 voranzukündigen. die konzerte in zusammenarbeit mit claude jaermann finden am 29. januar in bern und am 30. januar in winterthur statt. details folgen.