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Newsletter: 11/2014


liebe Chante Eta’n freunde und interessierte,

die bäume verlieren ihre letzten blätter , während der eisige wind (wazias) aus dem norden die goldig schimmernde prärie wie wellen im meer berauscht. eine schöne , intensive und bereichernde chante wakan reisesaison ist vor einigen wochen zu ende gegangen.
ich fahre durch die weiten dakotas , besuche freunde , lakota künstler , plane und bereite mich vor für meine kommende zeit zurück in der schönen schweiz. so viele jahre pendle ich nun schon zwecks meiner arbeit in meine alte heimat zurück , wobei , nach wie vor dieser weltenwechsel eine ziemliche herausforderung ist.
von fort laramie aus fahre ich zwei autostunden richtung black hills und habe dabei etwa 30 autos gezählt , welche mit mir die weite und schönheit dieses landes teilen. ich stoppe und betrachte in stiller demut das schönste purpurrot welches ich wohl je über den black hills gesehen habe. dieses bezaubernde gewand umhüllt den sonnenuntergang während die stille golden rauscht. ich denke über den vortrag nach , welchen ich während der ausstellungszeit in winterthur halten werde , „wo-lakota, die verlorene seele der black hills“. diese schimmert nun gerade vor meinen augen und meinem herzen.

erinnerungen an die vergangen reisen dieses sommers durchstreifen meine gedanken. feine , wunderbare menschen mit denen ich reisen und lernen durfte. menschen , welche mich oft berührten , reisende welche zum wiederholten male kamen und auch einige leute , welche ihre hoffnungen , mir selbst , diesem land und der lakota kultur auferlegten , anstatt diese in sich selbst zu finden.
hoffnung , denke ich. letzte woche besuchte ich mit meinem freund jim yellowhawk eine yuwipi heilzeremonie , von einer medizinperson umgesetzt , welche ich selbst erst neu kennenlernen durfte. was mich sehr berührte , war die anwesenheit von über 30 kindern an dieser zeremonie. junge menschen , welche diszipliniert und voller hingabe jahrtausende alte lieder mitgesungen und getragen haben. diese unterstützten die heilung eines sehr kranken patienten , welchen sie nicht persönlich kannten , sondern einfach aus der würde heraus gutes zu tun.
mensch-sein ist kein geburtsrecht , dieses muss man sich verdienen. im gegensatz , kinder im nicht so weiten syrien , lernen von feigen monstern , welche sich hinter masken und ihrem gott verstecken , sogenannte „ungläubige“ zu töten.
die lakotas haben durch andere monster im verlaufe ihrer geschichte fast alles verloren. von der eigenen würde blieb nicht viel übrig. trotz allem , lakotas vertreten nach wie vor das purpurrot über diesen schwarzen bergen. zum beispiel meine gäste whitney und jessie rencountre , welche mich im dezember in winterthur begleiten werden , der ringtänzer , musiker und geschichten erzähler kevin locke im februar , sie sind solche repräsentanten einer alten kultur , welche dem gesang der kinder einen ausdruck geben. mit der schönheit des kunsthandwerkes und allem was sie repräsentiert , möchten wir durch das lakota-sein farbe und freude verbreiten.

nächste woche bin ich wieder in der schweiz. ich freue mich sehr die ausstellungen / events / workshops und die kommenden reisen 2015 zu vertreten , bis hin zum mitakuye oyasin spirit am amazonas. ich bin einfach nur dankbar für menschen wie euch selbst und denke , wir alle , jeder auf seine weise , haben etwas grosses gemeinsames : die hoffnung , dass die farben des lebens mit liebe , respekt und in tapferkeit der würde des mensch-seins entsprechen sollen. ich freue mich auf alles.

good night and good luck,
charly juchler

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