liebe Chante etan freunde und interessierte
Mit dem bezaubernden sonnenuntergang von heute reflektiere ich auf meiner veranda über die vergangene Chante wakan reisesaison. Eine farbige , starke , schöne und auch manchmal herausfordernde zeit , welche mich oft zutiefst bewegte , mit all den feinen menschen denen ich begegnete und dem privileg , dass ich diese zusammen mit meinen Lakota , Crow und Cheyenne freunden begleiten durfte.
Diese tage verbringe ich hauptsächlich damit Lakota künstler zu treffen und all meine kunsthandwerks-bestellungen einzusammeln , welche ich an die Chante etan ausstellung in niederbipp mitbringen werde. Ich denke mir oft wie viele jahre ich das nun schon mache. Gewisse abläufe und angelegenheiten sind oft ermüdend , aber es macht mir nach wie vor freude dieses wunderbare , einzigartige kunsthandwerk , mit all dem sinn was sich dahinter verbirgt , zu euch zu bringen.
Alles ist in bewegung und so auch die zeit in der wir leben , mit all seinen veränderungen. Ich beobachte ein novum in diesem monat. noch nie in meiner ganzen arbeit habe ich erlebt dass im november bereits fast alle meine reisen von 2025 ausgebucht sind. Dies ist in der regel immer erst gegen ende des winters der fall. Ich muss auch beim gedanken schmunzeln , dass sich eventuell leute sagen , der juchler wird sicher bald einmal pensionieren. Was auch in einer gewissen weise stimmt. Ich werde langsam runterfahren mit meinen reisen , aber ich möchte weiterhin aktiv bleiben und neuen intuitionen und projekten raum und realität schenken. Gerne werde ich in meinem newsletter «aus der stille» im februar näher darauf eingehen.
Ich erlaube mir jedoch zu schreiben , dass meine arbeit hier im land der bisons und dessen traumes , tiefsinnig , stark und erfolgreich ist , mit unserem ziel die herzen der menschen zu berühren und sie an orte und essenzen zu führen wo man als besucher alleine nicht hinkommt. Ich bin sehr stolz auf dies und das ist auch das feedback welches ich immer wieder bekomme und mich sehr berührt und motiviert.
Zurück zu den veränderungen der zeit. Amerika , sprich die usa , mit ihrer gewaltvollen , grausamen geschichte , waren nie ein perfektes land. Aber es hat auch viel positives in bewegung gebracht. So wie z.b. europa während dem zweiten weltkrieg vom faschismus befreit , demokratische strukturen auf der ganzen welt unterstützt und eingerichtet , wertvolle technische hilfe ermöglicht um es den menschen und der menschheit einfacher zu machen. So mit allem schwierigen auch ein positives , aufwärtsbewegendes , künstlerisches und innovatives land , was es auch heute noch ist. Nie hätte ich aber gedacht , dass ich mich als amerikaner einmal schämen muss für die hälfte dieser nation , welche sich am vergangenen 5. november für die wiederwahl von trump und co. entschieden hat. Einen verurteilten kriminellen , der mit seinen lügen , seinem hass und seinen verschwörungstheorien "krieg" führt gegen teile seines eigenen volkes.
«Dieses land ist so gespalten , so etwas haben wir noch nie erlebt, die risse gehen praktisch durch jede familie» , haben mir freunde welche ihr ganzes leben hier verbracht haben erzählt. Man kann das eigentlich nicht nachvollziehen wenn man nicht selbst in einer solchen gesellschaft lebt (eigentlich so wie während Covid). Doch meine meinung ist , jedes volk verdient die regierung die es hat und das ist zu respektieren. Meines erachtens aber ist dies der anfang vom ende einer einst progressiven und aufstrebenden nation , welche nun zu einer korrupten bananenrepublik verkommt , mit dem angriff auf unsere demokratischen werte der gewalten-trennung. Diese wahl wird auch tiefe konsequenzen für europa haben und so auch negative auswirkungen für die umwelt und die indigenen völker dieses landes und deren natürlichen ressourcen. Die öl- , kohle und minen-industrie wird nun extremen druck machen , zumal sie von der trump regierung und deren motto «drill baby , drill» befeuert wird. Auch hier in den Black Hills wird der kommerzielle abbau von gold jetzt neu projektiert.
Nichts desto trotz , was immer passiert , meiner meinung nach sollte man sich stetig am positiven orientieren , sonst hat das destruktive gewonnen. Frieden und heilung beginnt wenn man uneinigkeit respektiert und dann in zusammenarbeit einen ausgleich findet und alles in die wege leitet um frieden und würde zu schaffen. Krieg und gewalt soll und muss immer die allerletzte option bleiben.
Ich freue mich zutiefst auf die kommende zeit der ausstellung in niederbipp , das konzert mit Sequoia Crosswhite und seinem sohn Sequoia Junior (welche einen speziellen auftritt machen werden «in the spirit of Tatanka») , so auch auf die kommenden workshops und vieles mehr. Es ist mir eine ehre…
Schlussendlich möchte ich mit diesen worten abschliessen:
Dieses land hier ist nicht trump und co. Diese destruktiven geister kommen und gehen. Es ist das land wo die legenden leben , die alten lieder durch die bäume rauschen , träume unsere seelen berühren mit der roten (Chanku luta) , universellen kraft und mitteilung , dem besten in uns selbst leben und würde zu schenken.
Es spielt keine rolle wo wir zuhause sind oder wie wir unsere leben kreieren , wir sind alle mit Allem verbunden. Danke für euer Sein.
Chante etan / von Herzen
charly juchler / wo-lakota-to-cho / kinya-luta / hoksi-hakakta-kola